
- Verlag: edition Sil|ben|reich
- Erhältlich in: eBook, Taschenbuch
- Veröffentlicht: 2. Mai 2020
2. Auflage: Jetzt optimiert für Screenreader!
Gesehen werden alleine reicht heute nicht mehr. Als Autor:in, Künstler:in und Kreative:r muss man sich auch Gehör verschaffen. Podcasts sind im Trend. Aber warum? Was macht dieses Format so besonders? Und was brauchst Du wirklich, um einen eigenen Podcast zu starten?
Dieses Buch ist der Wegweiser zu Deinem ersten Podcast. Hier findest Du alles, was Du wissen solltest: Welche Hardware und Software ist unverzichtbar? Wie sieht es mit Datenschutz und anderen Rechtsvorschriften im Podcast aus? Und schließlich: Wie kommt der Podcast bis ins Herz der Hörer:innen? Leicht verständlich und mit vielen Tricks aus der Praxis vom Start bis zum Ziel.
Klaudia Zotzmann-Koch ist Podcasthörerin seit Winter 2005/2006 und seit 2016 selbst aktive Podcasterin. Sie hat vier eigene Sendungen, ist bei einer weiteren regelmäßig dabei und war bereits in vielen anderen Podcasts zu Gast. Hier schreibt eine Podcasterin für werdende Podcaster:innen.
Bezugsquellen
Als eBook erhältlich direkt bei mir. Und sonst u.a. bei:
ameis Buchecke | Amazon | Apple Books | buecher.de | eBook.de | Hugendubel | Kobo (de / at) | Nook (Barnes & Noble) | Thalia (de / at) | Weltbild (de / at / ch)
In gedruckter Form erhältlich u.a. bei:
ameis Buchecke | BoD | Autorenwelt Shop | Amazon | buch7.de | genialokal.de
Checklisten
Hier gibt es alle Checklisten aus dem Buch als gratis Download!
Ergänzungen, aktuelle Hardware, Software, Quellen & Links
-> Softwarevorschläge
-> Hardwarevorschläge
-> aktuelle Links und Quellen zu den Inhalten (in Kürze verfügbar)
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Dieses Buch ist für Menschen geschrieben, die – vielleicht sogar selbständig – im Kreativbereich tätig sind: Autor:innen, Musiker:innen, Goldschmied:innen, Fotograf:innen, Künstler:innen, Tänzer:innen, Filmemacher:innen und all jene, die sich mit Spaß und Kreativität einen (weiteren) Kommunikationskanal zu ihren Fans, Kund:innen, Leser:innen und Hörer:innen aufbauen und eine – vielleicht ganz neue – Kommunikationsbasis schaffen möchten. Es ist ebenfalls für Menschen, die einen Podcast über ihr kreatives Hobby oder auch einen Podcast als kreatives Hobby starten wollen.
Dieses Buch ist NICHT für Marketingmenschen gedacht, die nur auf Verkaufszahlen schielen und durch einen Podcast Geld fließen sehen wollen. Wenn Du zu den Menschen gehörst, die auf vergleichende Analytics-Grafiken und Monetarisierung high werden, leg dieses Buch bitte sofort zurück. Es ist nicht für Dich.
Leseprobe
Warum podcasten?
Warum trenden Podcasts momentan mal wieder? Das Format ist nicht neu, immerhin gibt es sie seit den frühen Zweitausendern und auch im deutschsprachigen Raum haben wir Podcaster:innen der ersten Stunde. So twitterte Tim Pritlove im April 2020 erst:
Und er podcastet noch immer mit Begeisterung, und mit ihm mittlerweile viele andere auch. Und noch viel mehr Menschen hören täglich Podcasts. Aber warum? Die Kurzfassung ist: es ist die Intimität des Mediums, die Nähe, die zwischen Podcaster:innen und Hörer:innen entsteht.
Der überwiegende Teil aller Podcastkonsument:innen hört mit Kopfhörern. Es schweben Zahlen im Raum von 70 bis über 90 Prozent, je nach Studie oder Quelle, die herangezogen wird. Das heißt, als Podcaster:innen sind wir ganz dicht IM Ohr unserer Zuhörer:innen. Intimer wird es nicht mehr. Selbst Autor:innen, deren Bücher Menschen mit ins Bett nehmen, kommen nicht so dicht dran. Die einzigen, die das schaffen, sind Hersteller von Sexspielzeug. Podcasts sind also der intimste Kommunikationskanal, den wir haben können.
Ein Podcast lebt davon, durch diese Intimität Vertrauen aufzubauen. Marktschreierisches Anpreisen ist also fehl am Platz und falls Du Deinen Podcast als reines Marketinginstrument siehst und auf Verkaufszahlen und Monetarisierung schielst, darfst Du dieses Buch gleich wieder weglegen, denn ich verfolge einen anderen Ansatz.
Durch Deine Stimme wissen Deine Zuhörer:innen ganz genau, ob Du es ernst meinst – oder nicht. Ob Du hinter dem, was Du sagst, stehst – oder nicht. Unsere Stimme verrät ganz viel über uns, viel mehr als der reine Inhalt, den wir sagen. Wenn ein:e Verwandte:r von Dir anruft oder ein:e gute:r Freund, weißt Du in den ersten drei Sekunden, wie es der Person geht. Und bei unseren Podcasthörer:innen ist das ganz genauso.
Dabeisein ist alles.
Es gibt Hörer:innen, die rein auf die Informationen aus sind. Und wenn Du ausschließlich auf Wissensvermittlung abzielst, wird dies voraussichtlich auch den Großteil Deiner zukünftigen Hörer:innenschaft ausmachen. Es gibt aber auch eine sehr große Anzahl von Podcasthörer:innen, die es mögen, dabei zu sein. Als würden sie in Deinem Arbeitszimmer, in Deiner Werkstatt, Deinem Atelier oder Studio neben Dir sitzen und »Mäuschen« spielen. Sie mögen es auch, Deine Entwicklung mitzuverfolgen. Das heißt, Du kannst Deinen Podcast da starten, wo Du gerade stehst. Es muss nicht alles perfekt sein. Du hast noch keine Intromusik? Egal. Du hast erst Ideen für die ersten paar Folgen und keine Ahnung, wen Du in Folge sieben als Interviewpartner:in einladen sollst? Auch egal. Was viele Podcasthörer:innen nämlich auch mögen ist, in Interaktion mit ihren Lieblingspodcaster:innen zu kommen. Frag Deine Hörer:innen doch einfach, was sie interessieren würde. Frag sie und Deine ersten Gäst:innen nach einer Empfehlung für weitere Gesprächspartner:innen.
Dein Weg als Podcaster:in beginnt hier
Wenn Du also mit Spaß und Kreativität einen (weiteren) Kommunikationskanal zu Deinen Fans, Kund:innen oder Leser:innen, die Du vielleicht schon hast, aufbauen möchtest und eine – vielleicht ganz neue – Kommunikationsbasis schaffen möchtest, dann freue ich mich, Dich auf Deinen ersten Schritten in die Podcastwelt auf der anderen Seite des Mikrofons begleiten zu dürfen.
Was ist ein Podcast – und was ist er nicht?
Das Wort »Podcast« kommt von »iPod« und »Broadcast« und ist tatsächlich eine Erfindung von Apple. Anfang der Zweitausenderjahre wurden die Podcastfolgen, wenn es neue gab, auf den eigenen Rechner heruntergeladen und per Kabel auf einen eigenen MP3-Player übertragen. Einige tun das auch heute noch, zum Beispiel für den Sport, wenn sie statt des doch meist recht großen Smartphones eher einen kleinen MP3-Player mitnehmen. Der überwiegende Teil aller Podcasthörer:innen hört Podcasts allerdings laut Studien tatsächlich auf dem Smartphone.
Apropos Studien: Eine sehr bekannte und viel zitierte Studie ist die »Spot-On Podcast Studie« von 2017/2018. Den Link findest Du am Ende des Buches.
Ein Podcast ist ein Audioformat, das im Internet verfügbar ist. Ein Podcast besteht aus einer Anzahl von »Folgen«, auch »Episoden« genannt.
Zu einem Podcast gehören folgende essentielle Bestandteile:
* die eigentliche Audiodatei (meist .mp3)
* der RSS-Feed, der die Brücke zu den Hörer:innen darstellt
* die Shownotes, also Zusatzinformationen, die das reine Audioformat ergänzen und z.B. Links für die Hörerschaft mit einem Klick oder Touch erreichbar machen
* einige Metadaten, also Zusatzinformationen zum Podcast, wie beispielsweise das Jahr der Veröffentlichung oder auch, unter welcher Lizenz die Inhalte veröffentlicht wurden (üblicherweise eine Creative-Commons-Lizenz).
Was ist ein Podcast NICHT?
Was für mich und auch viele Menschen aus der Podcaster:innen-Community nicht zu Podcasts zählt, sind Formate, die hinter verschlossenen Türen stattfinden. Für einen echten Podcast ist es essentiell, dass dieser auch frei im Netz für alle Menschen verfügbar ist. Wenn ein Format ausschließlich auf einer Plattform verfügbar ist, für die man mindestens ein eigenes Login braucht oder sogar ein kostenpflichtiges Abo abschließen muss, um die Inhalte hören zu können, sind die angebotenen Formate nicht frei im Netz und damit auch kein Podcast. Sie sind zwar Audioformate im Netz, aber für eine sehr eingeschränkte Zielgruppe; nämlich jene, die einen Account für diese eine Plattform haben.
Manche Menschen reichen ihre an sich frei verfügbaren Podcasts zusätzlich auch bei solch »eingezäunten« Plattformen wie TuneIn, Stitcher, Spotify oder Deezer ein, um auch die Menschen zu erreichen, die dort einen Account haben. Auch ich hatte meine Podcasts einmal bei Spotify, TuneIn und Stitcher eingereicht und damit innerhalb ihres Angebots listen lassen, habe die Einreichungen aber zurückgezogen, weil ich diese Geschäftsmodelle nicht weiter unterstützen möchte.
Warum sollen diese Unternehmen denn mit kostenfrei verfügbaren Inhalten Geld verdienen? Immerhin zahlen deren Kunden den Unternehmen Geld dafür, dass sie meine kostenfreien Inhalte über deren Plattform hören dürfen. Bei mir und anderen Menschen, die ihre Podcastfeeds bei solchen Unternehmen einreichen, kommt dafür übrigens kein Geld an. Dazu müsste man einen Exklusivvertrag mit einem dieser Unternehmen schließen und der Podcast würde dann ausschließlich bei ihnen hinter dem Login und der Bezahlschranke verfügbar sein. Je mehr Inhalte hinter solchen Bezahlschranken verschwinden, desto leerer wird das freie Netz. Deswegen habe ich mich vor einer ganzen Weile dagegen entschieden und daher gibt es meine – ebenso wie viele anderen Podcasts aus der Podcaster:innen-Community – nur frei im Netz.
Wie kommen die Podcasts zu den Hörer:innen?
Über den RSS-Feed. So wie bei Blogs – die Älteren werden sich erinnern. Blogs sind ebenso freie Formate im Netz und können von jedem Menschen gelesen werden; mit Ausnahme der wenigen ganz privaten Blogs, die beispielsweise nur im Familienkreis oder für Hochzeitsgäst:innen freigeschaltet sind.